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Persönlichkeiten Londons: Daniel Defoe

Den Schriftsteller Daniel Defoe kann man im Prinzip als Londoner bezeichnen. Allerdings wurde er unter dem Namen Daniel Foe mutmaßlich um 1660 in Bristol geboren. Defoe verbrachte aber einen Großteil seines Lebens in London, wo er am 26.04.1731 starb.

Defoe wurde zuhause streng religiös erzogen und sollte Geistlicher werden. Gegen den Willen der Familie entschied er sich aber für den Beruf des Kaufmanns. Im Jahr 1685 soll er sich James Scott angeschlossen haben, der Anspruch auf den Thron anmeldete. Allerdings wurden Scotts Truppen geschlagen und seine Anhänger mussten England verlassen, was auch Defoe zu einem Aufenthalt in Frankreich zwang.

Nach seiner Rückkehr nach London richtete er sich hier als Händler ein. Die Geschäfte Defoes schienen ganz gut zu laufen, bis er einige Schiffsladungen verlor, was im Jahr 1692 zum Bankrott seines Geschäftes führte. Defoe konnte sich jedoch relativ schnell wieder aufrappeln und gelangte zurück in die Erfolgsspur.

Parallel schien sich Defoe auch immer wieder der Schriftstellerei zu widmen. Nach seinem Bankrott schuf Defoe einige Essays zu den Themen Wirtschaft und Politik, welche er im Jahr 1697 als An Essay Upon Projects veröffentlichte. Im Jahr 1701 folgte das eher satirische Gedicht The True Born Englishman, welches recht erfolgreich wurde. In der Zeit soll sich Defoe dann von seinem ursprünglichen Vornamen Foe getrennt haben bzw. dem Namen ein De vorangestellt haben.

1702 veröffentlichte Defoe anonym das Werk The Shortest Way With The Dissenters, in dem er offensiv die herrschende anglikanische Kirche anging. Als bekannt wurde, dass das Werk von ihm stammt, musste Defoe dafür kurze Zeit ins Gefängnis. Die Inhaftierung bliebt nicht ohne Folgen und brachte Defoe praktisch an den Rand des Ruins. Er musste sich nach der Entlassung ertragreicheren Dinge widmen und verdingte sich fortan als Journalist. Bis 1713 brachte er mit Unterstützung eines einflussreichen Politikers die Zeitschrift The Review heraus.

Defoes eigentliche Karriere als Schriftsteller begann erst sehr spät, denn seinen ersten Roman brachte er erst im Jahr 1719 heraus. Das damals erschienene Buch

The Life And Strange Surprizing Adventures Of Robinson Crusoe machte ihn zwar sehr bekannt, allerdings brachte sie ihm nicht gerade viel Geld ein. Er soll angeblich nur 50 Pfund sowie geringe Tantiemenbeteiligungen dafür erhalten haben. Dafür soll jedoch sein Verleger durch dieses Buch reich geworden sein.

Robinson Crusoe gilt heute als einer der Klassiker schlechthin. Defoe bezog sich bei seinen Erzählungen angeblich auf Erlebnisse des Seemannes Alexander Selkirk. Der war auf einer Insel vor der chilenischen Küste ausgesetzt worden und musste sich dort über vier Jahre durchschlagen. Defoes Ausarbeitung liegt wohl aber weit entfernt von dem, was Selkirk erlebt hatte.

Ermutigt durch den großen Zuspruch veröffentlichte Defoe im Jahr 1720 zwei weitere Abenteuerromane, welche nicht so erfolgreich waren. Recht berühmt wurde dann im Jahr 1722 seine Erzählung über die Londoner Prostituierte Moll Flanders, eine für die damalige Zeit recht provokante Veröffentlichung, die heute aber auch zu den wichtigen literarischen Werken Defoes zählt. Es folgte bis 1727 weitere Romane Defoes, welche jedoch insgesamt kaum gewürdigt wurden.

Defoe's Nachlass wird heute auf ca. 250 Werke unterschiedlicher Couleur geschätzt. Einen recht bedeutenden Stellenwert sollen dabei vor allem seinen politischen Schriften gehabt haben. Man geht heute davon aus, dass insbesondere die britische Arbeiterbewegung sehr eng mit Defoe verknüpft gewesen sein soll.

Das Grab Defoes ist auf dem Bunhill Fields in London.

Auszug aus Defoes Werken:

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